Presse
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FR-27.-Juli-2001

HANAU. In der Räumen der Sparkasse Hanau in der Rosenau bereitet eine Ausstellung auf die neue Währung Euro vor: Sie trägt den Titel “Die Banknote als Kunstwerk” und zeigt Werke von Irina-Düsterhöft. Die in Main-Kinzig-Kreis lebende Künstlerien nimmt in ihren sieben Bilder umfassenden Serie die Motive undFarben der Euro-Banknoten als Grundlage für ihre eigene Werke. Irina Düsterhöft ist in St.Petersburg geboren und hat an der dortigen Hochschule für dekoratieve und angewandte Kunst studiert. Die Ausstellung in der Sparkasse Hanau wird drei Wochen lang zu sehen sein.

Frankfurter Rundschau, Freitag, 27. Juli 2001

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HA-27.-Juli-2001

Banknote als Kunstwerk

 Ausstellung mit Werken von Irina Düsterhöft in Hanau

HANAU.- Am 1.Januar 2002 beginnt in Europa eine neues Zeitalter: Europa hat eine gemeinsame Währung. Die neuen europäischen Zahlungsmittel, die Euro-Banknoten, greifen mit ihren Motiven auf die gemeinsame kulterelle Vergangenheit zurück. Sie behandeln das Thema Zeitalter und Stile in Europa. Sie sind illustriert mit Abbildungen von Toren, Fenstern und Brücken, die jeweils einen für eine prägende Epoche repräsentatitiven Stil in den Mittelpunkt stellen: Antike, Romanik, Gotik, Renaissance, Barock und Rokoko, Eisen- und Glasarchitektur sowie moderne Arhitecktur des 20. Jahrhunderts.

Die Serie Eurobanknoten der Künstlerin Irina Düsterhöft, die jetzt in der Hanauer Sparkasse Rosenau zu sehen ist, greift das Thema auf und erweitert und konkretisiert es. Die Motiven und Farben der Banknoten werden übernommen. Zu den massstabsgerecht übernommenen Motiven wurden in einem ersten Schritt zunächst europäischen Städte ausgewählt, deren prominente Bauwerke für die jeweilige Epoche repräsentativ sind. Neben diesen Bauwerken wurden zusätzlich Werke aus Malerei und Bildhauerkunst jeweils zeitgenössischer Künstler hinzugefügt. In einigen Bildern finden sich kommentierende Details zu technischen Entwicklungen, die über den technischen Bereich hinaus Einfluss auf den gesellschaftlichen und künstlerischen Bereich hatten. Die Serie besteht aus sieben Bildern; die angewandten Techniken sind Ölmalere und Mischtechnik...

Irina Düsterhöft ist in St.Petersburg geboren und wurde an der dortigen Hochschule für dekoratieve und angewandtre Kunst ausgebildet. Ihre Werke wurden bereits während ihrer Studienzeit in St. Petersburg ausgestellt. Unmittelbar nach dem Abschluss ihre Studien folgte die Aufnahme in das Atelie Gebrauchsgraphik des Kustbunds Russland. Ausstellungen in Moskau und anderen grissen russischen Städten schlossen sich an. Seither waren die Bilder der künstlerin in Galerien in ganz Europa zu sehen, in Oslo ebenso wie in Paris, in ihrer Heimatstadt ebenso wie in Stuttgart oder Basel.

Derzeit arbeitet Irina Düsterhöft, die seit sieben Jahren in Deutschland lebt, mit Galerien in Moskau, St. Petersburg und Frankfurt zusammen.

Die dreiwöchige Hanauer Ausstellung, die mit Unterstützung der Sparkasse Hanau zu Stande kommt, findet in den Räumen der Sparkassenfiliale in der Rosenau, Frankfurter Landstrasse 44 statt und hat gestern begonnen   

“Hanauer Anzeiger” Freitag, 27. Juli 2001

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Farbe und Kunst, Glanz und Gloria

Malerei im Kino-Breitbildformat: Irina Düsterhöft aus Bruchköbel steht für cineastische Malerei – Wurzeln in der Werbung nicht zu verleugnen

Irina Düsterhöft (38) gehört zu jener Generation russischer Künstler, die ihr Studium im Aufwind der Perestroika absolvieren durfte. „Wir hatten die Veränderungen lange gespürt und plötzlich war es mir, als sei ein Knoten geplatzt“, erinnert sie ihre Zeit an der Muchina Hochschule für dekorative und angewandte Kunst in St. Petersburg, die sie 1990 mit Auszeichnung verließ. Dem Umfeld aufstrebender, innovativer und kritischer Kreativer entsprungen, wurde Irina schnell zum Mitglied im Atelier Grafikdesign des Kunstbunds Russlands berufen. Wenig später arbeitete sie bereits mit Galerie in St. Petersburg, Paris, Oslo, Stuttgart oder Basel zusammen.

1994 kam sie nach Hanau. Heute hat sich die passionierte Malerin in Bruchköbel selbständig gemacht. Auftragsarbeiten, Projekte für die Werbeindustrie oder im Bereich Webdesign beschäftigen Irina neben ihrer Kunstschule für Kinder „Meine Welt“ so sehr, dass sie kaum mehr Zeit für die eigenen Musen findet. Wenn es sie allerdings vor die private Leinwand zieht, kennt ihre Begeisterung keine Grenzen. Dann schwingt sie den Pinsel wie Maria Sharapova ihr Racket – und das Ergebnis ist ebenso beeindruckend.

„An der Hochschule lag mein Schwerpunkt auf den neuen Medien und der Grafik“, berichtet Irina. Gleichzeitig habe sie sich intensiv mit klassischer Malerei und Zeichnung auseinander gesetzt.

Ihre aktuellen Arbeiten stellen vor diesem Hintergrund einen heftigen Flirt zwischen modernen Ausdrucksformen und klassischen Stilelementen dar. Comic trifft dabei auf photorealistische Malerei. Irinas Werk ist von Einflüssen aus Jugendstil, Barock, Renaissance oder Gothik durchdrungen und besitzt doch die packende Aura der Leuchtreklame an Time Square oder Piccadilly Circus.

Was zuerst wie ein farborgastisches Zitat zügelloser Spontanität anmutet, entpuppt sich bei näherer Betrachtung als in Perfektion ausgewogene Komposition zwischen dynamischen Elementen und ruhenden Partien. Stickerein, angenähte Perlen oder andere Applikationen garnieren die Ölgemälde der Bruchköblerin, die jedes als Brief an den Betrachter versteht. „Besonders in meinen thematischen Bildern will ich meine Meinung mitteilen“, berichtet sie. Dabei stelle das oberflächlich Gezeigte nur eine unter vielen Bedeutungsebenen dar.

„Wie ein gutes Buch über einen Text zwischen den Zeilen verfügt, sollten auch meine Bilder nicht immer unmittelbar offen legen, was ich denke“. Der Eindruck des Plakativen trügt: Im glamourösen Bild „Tango in Paris“ verherrlicht Irina beispielsweise weder Schein, noch die Dekadenz der französischen Oberschicht der Goldenen Zwanziger. Stattdessen übt sie symbolträchtig Gesellschaftskritik, prangert Chauvinismus an und wagt einen satirischen Blick auf die käufliche Liebe.

In „300 Jahre St. Petersburg“ tritt ein anderes Gestaltungsprinzip Irinas hervor: Deutlich verweist sie auf ihre beruflichen Wurzeln in der Werbung, wenn sie verschiedenste Szenen, architektonische Highlights und Landschaftsimpressionen aus ihrer Heimatstadt fast Collage-artig auf eine großformatige Leinwand malt. Das der russischen Ikonenmalerei entliehene, episodische Erzählprinzip verhilft ihren Arbeiten zu einer cineastischen Note.

Irinas Kunst hat narrativen Charakter. Das Petersburg-Bild gibt unter diesem Anspruch Einblick in Kultur, Geschichte und das urbane Umfeld. „Zweifellos sind originäre Ideen die Vorraussetzung aller Kunst“, betont Irina. Allerdings gehöre zum Künstlertum mehr, als lediglich die konkrete Vorstellung im Kopf. „Ich muss Konzepte auch handwerklich umsetzen können, dabei zu meinem eigenen Stil finden.“ Russland hat Irina als perfekte Schule erlebt. Der Versuchung, traditionell russisch-süß zu malen, hat sie allerdings widerstanden. „An der Hochschule lernen wir natürlich, wie Cezanne, Matisse oder Rembrandt gemalt haben“, erklärt sie. Die Kopie komme für sie allerdings nicht in Frage: „Es ist schwer, die Kunst um etwas völlig Neues zu bereichern. Das bloße Nachahmen ist trotzdem kein Ausweg aus diesem Dilemma.“

Die prächtige Opulenz des Düsterhöftschen Oeuvres schließt wahrlich nicht aus, dass Irina Details fokussiert, Nuancen abzubilden vermag. Deutlich wird das auch in ihren filigranen, grafischen Arbeiten. Unter anderem wirkt sie hier in der eher unüblichen Technik des Kartondrucks. Eigentlich schwebte der schönen Russin eine Karriere am Ballett vor, die sie wegen schnellen Wachstums wieder aufgeben musste. Ihrer Liebe zu Tanz und Theater hat sie inzwischen zahlreiche Themenarbeiten gewidmet. Nach Abschluss des Studiums entwarf sie in St. Petersburg vor allem Plakate für Bühneninszenierungen.

Venedig, Las Vegas, Frankfurt oder München hat Irina in den letzten Jahren zum Blickpunkt ihrer Bilder erhoben. Aktuell skizziert sie eine Serie über Bruchköbel und plant, sich den Schönheiten Hanaus künstlerisch anzunehmen: „Schloss Philippsruhe, Wilhelmsbad oder das Goldschmiedehaus möchte ich unbedingt einmal abbilden“, verrät sie. Nur Zeit findet sie nicht. Jüngst organisiert sie mit der Stadt Bruchköbel einen Kunstwettbewerb für Kinder, bei dem möglichst viele Bilder zum Thema Fussball-Weltmeisterschaft entstehen sollen. „Die Arbeit mit jungen Menschen bedeutet mir sehr viel.“

Gerne verweilt das Auge auf ihren Bildern, die in all ihrer Fröhlichkeit und Nostalgie immer wieder Neues entdecken lassen. Farbe und Kunst, Glanz und Gloria – das ist die Welt, in der Kreativ-Zarin Irina Düsterhöft stets mit einem ironischen Augenzwinkern geballt darstellt, was tausende Worte zur Beschreibung bräuchte. 

Maryanto Fischer

Am Freitag, 1. September, stellt Irina Düsterhöft unter dem Titel „Farbklang“ gemeinsam mit Martina Roth und Orlando Schnabel im Hanauer Congress Park aus. Die Vernissage beginnt um 19 Uhr. Ab Freitag, 29. September, sind Bilder zu lokalen Themen in Bruchköbel zu sehen. Kontakt zur Künstlerin und ihrer Kinderkunstschule kann unter 06181/574308 aufgenommen werden.

Das Bild „Tango in Paris“ von Irina Düsterhöft kritisiert unterschwellig das Pariser Savoir-Vivre zu den Glanzzeiten des Moulin Rouge

“Hanauer Anzeiger” Freitag, 2. Juni 2006

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HA-5.September-2006

Hören, was der Künstler malt

Irina Düsterhöft, Martina Roth und Orlando Schnabel stellen im Congress Park Hanau aus.

Mir der Ausstellung “Farbklänge” beendete die Reihe “Kunst in CPH” jungst ihre Sommerpause. Noch bis 19. September sind Werke Pupille-Künstlerin Martina Roth sowie der Bruchköbler Maler Irina Düsterhöft und Orlando Schanabel im Südfoyer des Hauses zu sehen. Der Titel der Ausstellung gibt dabei den Ton an, leuchtende, intensiv erlebte Farben bestimmen das Blickfeld, wobei im Gegenüber der drei Akteure Möglichkeiten der Malerei deutlich werden...

Kulturmanager Klaus-Dieter Stock eröffnete die Bilderschau vor zahlreichen Besuchern.

Es ist weiter Weg von den abstrakten, experementell anmutenden Werken Orlando Schnabels zur opulenten Gegenstädlichkeit Irina Düsterhöfts, deren grossformatige Bilder in Fülle und Detailreichtum fast schon cineastische Anspruch erheben...

Keine Zweifel an der beabsichtigten Darstellung lässt Irina Düsterhöft. Ihre Farbklänge sind klassische Musik bereits so dicht komponiert, dass den Konsumenten eifach überwältigen, emotional packen. Und dennoch sind auch sie individuell zu erleben: Die perfekt designte Partitur wird zwar von einer öffentlichen Bildmelodie auf inhaltiger Ebene bestimmt, die allerdiengs mit Harmonien verwoben ist, die ironisch und satirisch überzeichnet klingen. So “hört” jeder Düsterhöfts Gemälde anders: Der eine als Werbeslogan, der andere als vertonte Geselschaftskritik, ein Dritter vielleicht einfach nur als Neujahrskonzert mit dem Feuerwerk im Hintergrund. Das Ganze lässt sich natürlich nach Belieben “da capo” abspielen.

Düsterhöft ergisst sich in opulenter Malerei.

Hanauer Anzeiger” Dienstag, 5. September 2006

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HA-14.September-2006

Bruchköbler Ansichten wie diese von Irina Düsterhöft, aber auch andere Kunst gibt es zu entdecken.

Hanauer Anzeiger, Donnerstag, 14.September 2006

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HA-15.September-2007

Die Malerei von Irina Düsterhöft ist meisterhaft russisch angehaucht. 

Hanauer Anzeiger, Donnerstag, 15.September 2007 

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Hoffnung auf Schiefertafeln gekritzelt

Vier BBK-Künstler stellen im “Artrium” aus - Galerie möchte auch überregional aktiv werden

Bruchköbel. Mit der Gemeinschaftsausstellung der Malerinnen Marion Dörre (Friedrichsdorf), Irina Düsterhöft (Bruchköbel) und Ursula Zepter (Oberhausen) sowie des Metallbildhauers Bashir Molly (Roßdorf) öffnet sich die neu etablierte Galerie “Artrium” dem Rein-Main-Gebiet. Die vier Mitglieder des Berufsverbands bildender Künstler (BBK) Frankfurt zeigen dort für ihr Schaffen repräsentatieve Werke... Neben den beim Frankfurter Museumsuferfest 2007 gefeierten Metallskulpturen Bashir Mollys, ist die Bruchköbeler Malerin Irina Düsterhöft mit handwerklich perfekten Bildern in cineastischen Stil vertreten, die im HANAUER bereits ausführlich besprochen wurden.

Hanauer Anzeiger, Donnerstag, 15.Oktober 2007